Am 6. Juli 2022 wurde in Zug, im Rahmen einer Vernissage, ein Kunstwerk der besonderen Art eingeweiht. Es befindet sich an der Ahorn-, Ecke Industriestrasse und ist, aufgrund seiner Höhe von 25 Metern, also ca. fünf Stockwerken, nicht zu übersehen.
Es stellt eine Art Neuinterpretation eines der sieben antiken Weltwunder dar. Daher auch der Namensbezug zu den «Hängenden Gärten der Semiramis», bzw. «Hängenden Gärten von Babylon».
«Semiramis, die hängenden Gärten von Zug»
Zu sehen sind fünf frei geformte und unterschiedlich angeordnete, grosse Holzschalen, die in luftiger Höhe mit Gräsern, Blumen, Stauden, Sträuchern und Bäumen bewachsen sind. Die Pflanzenauswahl orientierte sich an einer Biodiversitätsstudie der Stiftung Flora. Ausgewählt wurden 130 überwiegend einheimische Pflanzen, von insgesamt 1.000 möglichen, die laut einer Zählung im Umkreis von fünf mal fünf Kilometern um das Tech-Cluster herum vorkommen. Die Bepflanzung erfolgte anhand eines Gesamtkonzeptes, das die Stapelung von Pflanzen vorsah (Farne, Stauden, Sträucher, Bäume). Die Bäume, Birken und Feldahorn, können Höhen bis zu 7 Metern erreichen. Wasser und Nähstoffe werden über spezielle Versorgungsleitungen zugeführt.
Natürlich reicht der ökologische Charakter des Werkes allein nicht aus, um es zu einem neuen Symbol für einen High-Tech-Standort werden zu lassen. Es geht vielmehr um die Verbindung von Natur und Technologie sowie von Innovation, Unternehmergeist und technologischem Können.
Entworfen wurde das neue Symbol in enger Zusammenarbeit von Matthias Kohler, ETH-Professor für Architektur und Digitale Fabrikation, Rita Illien, Landschaftsarchitektin und Andreas Burgherr, timbatec Holzbauingenieure.
Bei der Entwicklung der Schalen, von Forschenden der Gruppe Gramazio Kohler Research, an der ETH Zürich, kamen ein Machine-Learning-Algorithmus sowie 3D-Brillen in einem «Immersive Design Lab» zum Einsatz. Die für die Schalen zugeschnittenen Holzplatten wurden sodann im Robotic Fabrication Laboratory der ETH Zürich durch insgesamt vier im Team arbeitende Industrieroboter finisiert. Das Unternehmen ERNE Holzbau, aus Laufenburg/Aargau, fungierte für das Projekt als technologischer Entwicklungs- und Realisierungspartner (Totalunternehmer) für die Montagevorbereitung und -durchführung.
«SEMIRAMIS» ENTWURF
- MATTHIAS KOHLER, Professor für Architektur und Digitale Fabrikation, ETH Zürich
- RITA ILLIEN Müller Illien Landschaftsarchitekten
- ANDREAS BURGHERR timbatec Holzbauingenieure
PLANUNG UND AUSFÜHRUNG
TEAM GRAMAZIO KOHLER RESEARCH Chair of Architecture and Digital Fabrication mit: Chair for Timber Structures, ETH Zürich, Computational Robotics Lab, ETH Zürich, Swiss Data Science Center
TOTALUNTERNEHMER: ERNE AG HOLZBAU
mit SUBPLANERN:
- timbatec Holzbauingenieure,
- MWV Bauingenieure, Dr. von Moos AG – Geologie,
- LLAL AG – Lichtplaner,
- Bänziger Partner AG – Planung Bach
SUBUNTERNEHMEN:
- Landis Bau – Baumeister,
- Go Bau AG – Bauleitung Bach,
- JMS RISI AG – Tiefbau,
- Smarterion – Beleuchtung Engineering,
- Zumtobel AG – Beleuchtung,
- Hotz Elektro AG,
- Forster Baugrün – Gartenbau,
- Roth - Gerüste,
- Abt Holzbau AG – Montage,
- TS3 Timber Structures 3.0 AG – Verklebung,
- JOSEF MEYER - Stahl und Metall AG,
- SCHILLIGER HOLZ AG
Tech Cluster Zug
Das Tech Cluster wird wesentlich durch die Aktivitäten der V-ZUG angetrieben. Auf dem Areal des Unternehmens, das im Hintergrund von Semiramis zu erkennen ist, entsteht eine neue vertikale Fabrik. Ergänzt wird diese durch weitere Gebäude. Zentral sind ein ökologisches Multi Energy Hub sowie ein innovatives Mobilitätskonzept.
Weitere Informationen:
Tech Cluster Zug https://techclusterzug.ch/
V-ZUG https://www.vzug.com/ch/de/
Timbatec https://www.timbatec.com/chde/index.php
ERNE HOLZBAU https://www.erne.net/de/
Blog-Artikel 07/2022 © Thomas Matla, Greenfranchise Lab®/Bellone Franchise Consulting GmbH
(Kein Anspruch auf Vollständigkeit der Projektbeteiligten)