Können Agritech-Start-ups weltweite Lebensmittelprobleme lösen?

In der letzten Woche habe ich hier, in unserem Impuls-Blog, das Schweizer Start-Up «GreenState AG» aus Winterthur vorgestellt. Es entwickelt modulare «Vertical Farms», die mithilfe von Hard- und Software-Lösungen, wie «Künstlicher Intelligenz», «Machine Learning» und «Internet der Dinge», eine witterungsunabhängige und technologiegetriebene Landwirtschaft ermöglichen will. Heute möchte ich Ihnen ein innovatives und nachhaltiges Agritech-Start-up vorstellen, das bereits seit 2017 in Abu Dhabi am Markt ist und mit seinen technologischen Lebensmittelproduktions-Lösungen grosse Erfolge erzielt.

«PURE HARVEST SMART FARMS» produziert ausserhalb von Abu Dhabi Gemüse und Obst in einer landwirtschaftlichen Wüsten-Umwelt, die anbaufeindlicher kaum sein kann. Bei Aussentemperaturen von über 50 Grad Celsius erzeugt das Start-up, unter ganzjährig gleichen Laborbedingungen, in speziellen High-Tech-Farmen idealste mediterrane Wachstumsbedingungen. Alle Erfolgsparameter werden dabei präzise, unter Einsatz neuster Technologien, gesteuert, um allerhöchste Qualität und Produktivität zu gewährleisten. 

Die ersten Tomaten wurden bereits 2018 gepflanzt und geerntet. Heute produziert das Unternehmen ganzjährig in grossen Hallen im Hydroponic-Verfahren eine Vielzahl von Tomatensorten, Erdbeeren und Blattgemüsen. Spezielle Hummeln werden zur Bestäubung eingesetzt. Auf Pestizide kann verzichtet werden. Sehenswert sind die Unternehmensfilme, die sowohl die Dimensionen, als auch die Details des Projektes sichtbar machen und die ich hier gern verlinke.

Die Gründer Sky Kurtz, Mahmoud Adi und Robert Kupstas wollten mit ihrem Projekt von Beginn an gegen Nahrungsmittelunsicherheiten in Abu Dhabi ankämpfen. Sie nutzen eine technologiegetriebene Lebensmittelproduktion, in der die Umwelt- und Wachstumsbedingungen immer gleich bleiben. Ganz unabhängig von sonstigen Umweltbedingungen oder Klimaschwankungen. Produziert wird lokal, vor Ort, ohne lange Lieferwege und Lieferzeiten. Die Qualität ist hoch und bleibt immer gleich. Dieser Ansatz ist wie eine Blaupause für den lokalen und nachhaltigen Anbau in klimagestressten Regionen. So wird er in den Vereinigten Arabischen Emirate multipliziert, kann aber für alle Wüstenregionen interessant sein. Und nicht nur dort. Ich glaube, dass solche Projekte ideal geeignet sind, um sie per Greenfranchising weltweit zu skalieren. Der Klimawandel fordert auch andere Länder auf, über eine technologiegetriebene Landwirtschaft nachzudenken. 

TIME Magazin:  Hier ist der Link zu einem aktuellen Bericht des Time Magazins.

https://time.com/collection/destination-dubai/6199680/technology-farming-climate-stress-sky-kurtz/

Die Gründer schwärmen von der Vielzahl der Ziele, die mit den Pure Harvest Smart Farms gleichzeitig erreicht werden können wie:

  • Sozial: Sicherung der lokalen Nahrungsmittelverfügbarkeit
  • Ökologie: Wassereinsparungen und Vermeiden von Pestizid-Einsatz
  • Ökonomisch: Schaffen neuer Nachfrage und neuer Arbeitsplätze sowie
  • Schaffen von Attraktivität für internationale Investoren

 So wird der Markt der Agritech Start-ups bis 2030 auf 700 Mrd. Dollar prognostiziert. Aktuell seien die grössten Investoren USA, China und Indien.

Blog-Artikel 2022/07/26 © Thomas Matla, 

Greenfranchise Lab®/Bellone Franchise Consulting GmbH

 

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