Wenn wir in Deutschland unterwegs sind, dann ist es sehr beruhigend, Lieblingsplätze zu haben, an denen eine gesunde Ernährung sichergestellt ist. In Berlin, Frankfurt oder Düsseldorf zieht es uns zum Beispiel, an den Bahnhöfen, in die Stores von Haferkater. Hier geniessen wir die gesunden Porridge-Kreationen. Insgesamt gibt es derzeit 27 Standorte in Deutschland, überwiegend an Bahnhöfen. Doch es ist nicht nur das Produktangebot, das punktet. Auch die unternehmerische Werthaltung hat uns überzeugt.
Als Initianten und Entwickler des Green Franchise Award (heute Nachhaltigkeitspreis des DFV) empfinden wir das Franchiseunternehmen Haferkater als sehr glaubwürdig. Es lebt Nachhaltigkeit authentisch, auf allen Ebenen. Und es verfügt über einen wertebasierten Zukunftsplan. Wir haben die Gründer:innen: Anna Schubert, Levin Siert, Leandro Burguete zu ihrem Konzept-Status und zu ihren Zielen interviewt.
Interview:
Greenfranchise Lab: Ihr seid die «frisch» gekürten Gewinner:innen des «Nachhaltigkeitspreises 2024» vom Deutschen Franchise Verband e.V. Wie fühlt ihr euch damit und welche Resonanz gab es von den Franchisepartner:innen?
Haferkater: Wir freuen uns, dass wir die Auszeichnung gemeinsam mit zwei Franchisepartnern annehmen konnten! Nachhaltigkeit ist kein Logo, was wir uns einmalig anheften, sondern muss tagtäglich in den Stores gelebt werden und hängt somit auch sehr von den Menschen vor Ort ab. Unsere Partner:innen stehen hinter den Haferkater-Werten und ihnen bedeutet es natürlich viel, dass dies auch von außen wahrgenommen wird.
Greenfranchise Lab: Ihr habt 2014 Haferkater in einer «Ex-Dönerbude» in Berlin-Friedrichshain gegründet. Welche Vision hattet ihr damals?
Haferkater: Schon an unserem ersten Haferkater-Tag vor zehn Jahren hatten wir eine Vision: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung anzubieten, die einfach und schnell zur Verfügung gestellt wird. Unsere Ansprüche an unsere Produkte, aber auch an uns, sind unverändert hoch - auch wenn es inzwischen 27 Standorte sind.
Greenfranchise Lab: Mit Haferkater lebt ihr ganzheitliche Nachhaltigkeit - ökologisch, ökonomisch, sozial und letztendlich auch kulturell, denn ihr wollt mit euren neuen Maßstäben für eine gesunde Ernährung auch gesellschaftlich etwas bewirken. Wie wirkt sich das auf die Suche nach adäquaten Franchisepartner:innen aus?
Haferkater: Tatsächlich erhalten wir viel mehr Anfragen, als wir benötigen, können dadurch aber eine gute Auswahl treffen. Viele Bewerber:innen fühlen sich von unserer Ausrichtung angesprochen, da es leider immer noch wenig Konzepte gibt, die nachhaltig ausgerichtet sind und gleichzeitig erfolgreich am Markt. Sie sind unter anderem aber auch vom Produkt und den Standorten überzeugt und freuen sich, Haferkater mit uns gemeinsam weiter wachsen zu lassen.
Greenfranchise Lab: Ihr entwickelt euer Konzept stetig weiter und bezieht dafür auch entsprechende Ideen der Franchisepartner:innen ein, um gemeinsam zu wachsen. Wie seid ihr organisiert, dass Ideen entsprechend gebündelt und realisiert werden?
Haferkater: Unsere Zentrale ist in Berlin, dort arbeiten 16 Personen in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Einkauf, Marketing, Buchhaltung, Qualitätssicherung - und eben Franchisemanagement. Unsere Franchisemanagerin ist täglich im Austausch mit unseren Partner:innen, betreut, berät und holt Ideen ein. Außerdem treffen wir uns bei verschiedenen Gelegenheiten und tauschen uns bei unser jährlichen Franchisetagung aus.
Greenfranchise Lab: Bindet ihr für die Weiterentwicklung auch eure Kunden und Kundinnen ein – als Testesser:innen, Kundenbeiräte o.ä.?
Haferkater: Natürlich fließt die Rückmeldung unserer Gäste bei der Weiterentwicklung von Haferkater mit ein. Gästefeedback in den Stores, per E-Mail oder Social Media ist daher enorm wichtig für uns. Allerdings gehen wir dafür nicht explizit auf sie zu.
Greenfranchise Lab: Stichwort «Purpose-Unternehmen». Haferkater soll in Verantwortungseigentum umgewandelt werden, um die Unternehmenswerte langfristig zu sichern. Wo steht ihr heute und wie haben die Bestandsinvestoren darauf reagiert?
Haferkater: Wir können an dieser Stelle sagen, dass die Crowdinvest-Kampagne erfolgreich war und wir Haferkater in Verantwortungseigentum umwandeln können. Katjes und Zentis haben uns seit den ersten Gesprächen in unserem Bestreben unterstützt und den ganzen Prozess sehr positiv begleitet. Das war enorm hilfreich und somit können wir nun voller Elan die Umwandlung vollenden.
Greenfranchise Lab: Jetzt kommt die Kristallkugel-Frage. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Welche quantitativen und qualitativen Ziele habt ihr?
Haferkater: Gemeinsam mit unseren Franchisepartner:innen werden wir weiter an Verkehrsknotenpunkten wachsen, die Standortanzahl wird sich verdoppelt haben und einige dieser Standorte werden außerhalb Deutschlands sein.
Das Interview führte Prof. Veronika Bellone © Greenfranchise Lab 2024